Ich und meine Haut

Die Haut ist im Erwachsenenalter mit einer Fläche von etwa 1.8 m² nicht nur das größte sondern auch das schwerste Organ des Menschen. Sie verfügt über einen sogenannten Säureschutzmantel mit einem sauren ph-Wert von circa 5.5 bei Männern. 

Ihre Funktionen sind vielfältig. Sie schützt uns vor Hitze, Licht, Verletzungen und Infektionen. Die Körpertemperatur wird durch Schwitzen reguliert. Außerdem speichert sie Wasser und Fett und bildet unter dem Einfluss von UV-Licht Vorstufen von Vitamin D.

Sie besteht aus 3 Schichten.

    • der Oberhaut (Epidermis)
    • der Lederhaut (Dermis)
    • der Unterhaut (Subcutis)

Epidermis und Dermis

Die gefäßlose Epidermis (oberste violette Schicht) stellt nach außen hin die Abgrenzung zu unserer Umwelt dar. Sie besteht aus vier übereinandergeschichteten Zelllagen. Von unten nach oben sind dies, die Basalschicht (stratum basale), die Stachelschicht (stratum spinosum), die Körnerschicht (stratum granulosum) und die Hornschicht (stratum corneum). In der Basalschicht entstehen ständig neue Zellen, die nach oben wandern und sich differenzieren. Die sogenannten Hornzellen der Hornschicht tragen keinen Zellkern bzw. Zellorganellen mehr. Es handelt sich demnach um abgestorbene Zellen. Der Hornschicht kommt eine wichtige Funktion als Hautbarriere zu. Sie schützt vor Druck und Reibung. In Regionen starker mechanischer Beanspruchung ist sie besonders stark ausgeprägt. In der Epidermis befinden sich circa 90 % Hautzellen, die sogenannten Keratinozyten. Die restlichen 10 % verteilen sich auf pigmentbildende Zellen, die Melanozyten, Immunzellen, die sogenannten Langerhans-Zellen zur Abwehr von Krankheitserregern  sowie Zellen des peripheren Nervensystems, die sogenannten Merkel-Zellen zur Druckwahrnehmung. Haare und Nägel werden als Hautanhangsgebilde bezeichnet. Haare schützen vor Sonnenstrahlen und Wärmeverlust.

Kollagene Fasern

Unterhalb der Epidermis liegt die Dermis (blau-violette Schicht). Es handelt sich um eine fibroelastische Schicht. Sie besteht aus den sogenannten Fibroblasten, den kollagenen, den elastischen Fasern und der interzellulären Substanz. In Summe bilden sie das Stützgerüst unserer Haut. Unsere Haut ist ein wichtiges Sinnesorgan. In der Dermis finden sich Haarwurzeln, Blut- und Lymphgefäße, mobile Zellen des Immunsystems, Talg- und Schweißdrüsen sowie zahlreiche Nervenendigungen zur Tast- Temperatur- und Schmerzwahrnehmung. Die Talgdrüsen sorgen für einen Fettfilm auf der Haut, der Austrocknung der Haut und Rissbildung verhindert und ihre Elastizität bewahrt. Die Schweißdrüsen tragen dazu bei, daß unsere Körpertemperatur reguliert wird, indem z. B. bei heißem Wetter oder bei Fieber Verdunstungskälte entsteht. Dazu erweitern sich auch die feinen Blutgefäße (Kapillaren) in der Haut und geben so zusätzlich Wärme ab. Das Gegenteil geschieht bei kaltem Wetter: Die Blutgefäße verengen sich. So wird weniger Körperwärme an die Umgebung abgegeben.

Unterhalb der Dermis befindet sich die Subcutis. Sie besteht aus lockerem Binde- und Fettgewebe, dient dem Schutz vor Kälte, ist Energiespeicher und Verschiebeschicht zwischen der Haut und den Hüllen unserer Muskulatur.

Die vier Hauttypen

Normal

Normale Haut zeigt eine gute Balance zwischen Feuchtigkeit und Ölproduktion. Die Poren sind kaum sichtbar. Die Haut fühlt sich insgesamt ausgeglichen und gesund an.

Trocken

Trockene Haut spannt, kann sich schuppig, rau und straff anfühlen jucken und sogar Risse ausbilden. Sie neigt dazu empfindlich zu sein und leicht zu reizen.

Fettig

Fettige Haut produziert überschüssiges Öl. Sie glänzt und zeigt vergrösserte Poren, die sich verschliessen und entzünden können. Fettige Haut neigt zu Unreinheiten und Akne.

Mischhaut

Mischhaut ist eine Kombination aus verschiedenen Hauttypen. Typischerweise ist die T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) fettig, während die Wangen eher normal oder trocken sind.

Junge und alternde Haut im Vergleich

Die Hautalterung an und für sich ist ein völlig natürlicher Prozess. Die Haut der Männer altert später als jene der Frauen. Erste Veränderungen und Falten zeigen sich in aller Regel ab Mitte 30. Treten sie auf, sind sie in aller Regel stärker und  tiefer als jene der Frauen.  

Die Zeit, genetische (endogene) sowie von aussen (exogene) wirkende Faktoren spielen dabei eine Rolle.

Unter diesen verstehen wir:

    • fehlende oder unzureichende Pflege
    • die UVA Strahlung der Sonne
    • ungesunde Ernährung
    • unzureichender Schlaf
    • Luftverschmutzung
    • Rauchen

Unsere Haut lebt und verändert sich ständig. Mit zunehmendem Alter bildet sich das Stützgerüst unserer Haut nur noch vermindert nach. Kollagene und elastische Fasern verlieren sukzessive ihre Fähigkeit Wasser zu speichern. Das Gerüst dünnt aus, verliert seine Stabilität, die Fasern verlieren an Spannkraft, werden instabil und brüchig.  

Auch das zur Haut gehörende Fettpolster nimmt ab. Die Haut wird dünner, anfälliger und verliert zunehmend die Fähigkeit zur Speicherung von Feuchtigkeit. Die Hautbarriere ist in ihrer Schutzfunktion beeinträchtigt. Die Durchblutung lässt nach, wodurch sie weniger mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden kann.

In Summe entstehen:

    • senkrechte und waagrechte Linien und Falten
    • häufige Hautreizungen mitunter allergische Reaktionen
    • Verfärbungen und Pigmentstörungen
    • Spannungsgefühle
    • rauhe Textur
    • Trockenheit

Der Alterungsprozess lässt sich nicht gänzlich vermeiden. 

Trotzdem kann man einiges tun diesen zu verzögern, um sich eine jugendlich und gesund wirkende Haut zu bewahren.

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